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Was ist oberflächennahe Geothermie?

Oberflächennahe Geothermie
Oberflächennahe Geothermie (Bild: BanksPhotos/istockphoto.com)

Auf der Suche nach neuen Energieträgern ist Erdwärme bereits seit Jahrzehnten von Interesse. Die oberflächennahe Geothermie stellt hierbei eine Variante dar, bei der Bohrungen lediglich bis maximal 400 Meter Tiefe durchgeführt werden. Im Vergleich zur Erdwärme mehrere Kilometer unter der Erdoberfläche lässt sich eine geringere Wärmeenergie gewinnen, allerdings sind die Bohrungen technisch nicht so aufwändig, was sogar für Privathaushalte zur ökologischen Investition wird.

Welche Rolle spielt Geothermie überhaupt bei der Energiegewinnung?
Im Inneren unseres Erdballs herrscht eine immense Hitze, die vorrangig dem natürlichen, nuklearen Zerfalls zu verdanken ist. Erst wenige Kilometer unterhalb des Erdmantels kühlt die Temperatur schrittweise ab und macht das Überleben auf der Erdoberfläche mit aller Vegetation möglich. Während fossile Energiequellen wie Öl und Gas auf Dauer kaum dauerhaft für den Energiebedarf der Welt ausreichen dürften, sind oberflächennahe Geothermie und weitere Varianten zur wichtigen Alternative geworden. Durch verschiedene Methoden wird versucht, an die Wärme im Erdinneren zu gelangen und diesen Wärmestrom direkt als Wärmespeicher bzw. zur Umwandlung in elektrische Energie einzusetzen.

Was oberflächennahe Geothermie von anderen Varianten unterscheidet
Generell ergeben sich mehrere Möglichkeiten, Erdwärme zu gewinnen, wobei sich unterschiedliche technische Voraussetzungen ergeben. Zu den wichtigsten Varianten zählen:

  • oberflächennahe Geothermie
  • Geothermie aus (ehemaligen) Bergbauanlagen
  • Geothermie durch Tunnelbau

Im Vergleich zu den anderen Varianten sind Bohrungen für die oberflächennahe Geothermie nahezu überall auf dem Erdball durchzuführen. Schließlich lässt sich überall auf dem Erdball ins Erdinnere vordringen und hierbei vom entstehenden Wärmestrom profitieren. Der oberflächennahe Charakter ergibt sich durch Bohrungen, die nur wenige Hundert Meter in die Tiefe reichen und deshalb eher im tiefen Gelände anzusetzen sind. Gerade wenn Erdmassen in Form größerer Hügel oder Gebirge zu überwinden sind, kann es Schwierigkeiten für die oberflächennahe Geothermie geben, da zur Erschließung der Energiequelle tiefere Bohrungen benötigt werden.

Weiteres Wissenswertes rund um die oberflächennahe Geothermie
Im Vergleich zu anderen Technologien rund um erneuerbare Energien bietet sich die Nutzung der Geothermie bereits für einzelne Häuser und Haushalte ein. Wichtig ist hierbei lediglich, die Anlage zur Gewinnung der Erdwärme angemessen zu dimensionieren, damit auch bei einer längeren Kälteperiode eine gesicherte Versorgung mit Erdwärme gewährleistet bleibt. Mit Hilfe spezieller Erdwärmesonden und Kollektoren wird die Wärmeenergie aufgenommen, die somit nicht direkt aufgebraucht wird. Stattdessen verfügt jede Anlage für die oberflächennahe Geothermie über ein Leitungssystem, das vergleichbar mit Erdgas zum Transport und zur Speicherung genutzt werden kann. Soll die Energie nicht auf dem eigenen Grundstück gewonnen, sondern aus größerer Distanz zum Haus gebracht werden, wird von Fernwärme gesprochen.

Oberflächennahe Geothermie ist die flexibelste Variante der Erdwärmegewinnung, da sie an vielen Standorten selbst in direkter Nähe zu Wohngebieten möglich wird. Dennoch gilt es je nach Größe der Anlage zu überprüfen, ob das umliegende Erdreich für eine entsprechende Bohrung geeignet ist und keine baulichen oder rechtlichen Bedenken für die Nutzung bestehen. Grundsätzlich sind bei einem privaten Interesse an dieser Energiegewinnung die Wasserbehörden des Ortes von einer geplanten Bohrung dieser Art zu informieren. Soll zur grundstücksübergreifenden Energieversorgung tiefer als 100 Meter ins Erdreich gebohrt werden, was die oberflächennahe Geothermie noch umfassen würde, können sich Einschränkungen durch das Berg- und Lagerstättenrecht ergeben.


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