Destilliertes Wasser trinken - gut oder schlecht?
Destilliertes Wasser trinken wird seit vielen Generation als Mythos gefürchtet, wobei Kritiker des Konsums eine ernsthafte Gefährdung der körperlichen Gesundheit sehen. Andere sehen im destillierten Wasser eine besondere Form des sauberen Wassers und vertrauen ganz bewusst auf diese Variante für die Zubereitung ihrer Suppen oder Getränke. Ob destilliertes Wasser trinken gut oder schlecht ist und wie viel vom früheren Mythos stimmt, zeigen die folgenden Erklärungen auf.
Gefahren durch destilliertes Wasser trinken - ein Mythos und seine Folgen
Destilliertes Wasser unterscheidet sich von anderen Flüssigkeiten durch das Fehlen von Mineralstoffen, Spurenelementen und anderen chemischen Bestandteilen. Gewonnen wird das Wasser als Destillat, d. h. lediglich der Wasserdampf wird aufgefangen und gesammelt, während Elektrolyte und sonstige Stoffe im erhitzten Wasser zurückbleiben und nicht in das Destillat übergehen. Genau hier liegt nach landläufiger Meinung das Problem: Da die Körperzellen im Inneren und Äußeren nach einem ausgeglichenen Elektrolytgehalt streben, sorgt destilliertes Wasser trinken für einen Fluss der Elektrolyte aus den Zellen heraus. Erfolgt diese Ausgleichsbewegung in einem zu intensiven Maße, ist das Platzen der Körperzellen zu fürchten, Magenblutung werden als Folge bis hin zum Tod des Betroffenen gefürchtet. Doch genau diese Gefahr ist in der Praxis kaum gegeben.
Destilliertes Wasser trinken - dies passiert mit dem Wasser im Körper
Tatsächlich ist die oben geschilderte Gefahr in der Theorie ernstzunehmen, der tägliche Konsum mehrerer Liter destilliertes Wasser oder innerhalb eines kurzen Zeitraumes ist nicht anzuraten. Wenn Sie destilliertes Wasser trinken, findet jedoch bereits im Magen eine Remineralisierung statt, der Prozess setzt sich im weiteren Verdauungstrakt fort. Destilliertes Wasser verliert also unmittelbar nach dem Eintreten in den Körper den vermeintlich gefährlichen Charakter, die Angleichung erfolgt schneller und unmittelbarer als in früheren Generationen gefürchtet.
Wer destilliertes Wasser trinken weiterhin als Gefahr ansieht, sollte den Zustand dieses bereinigten Wasser nicht getrennt von anderen Flüssigkeiten betrachten. Gegenüber Leitungswasser in vielen deutschen Regionen, das über Mineralstoffe in einem geringen Umfang verfügt, unterschiedet sich destilliertes Wasser gar nicht so sehr. Da viele Menschen auf Leitungswasser bei ihrer täglichen Ernährung vertrauen und die chemische Zusammensetzung nur wenig von destilliertem Wasser abweicht, sollte keine unnötige Panik rund um diese Wasserform geschürt werden.
Destilliertes Wasser trinken - so verhalten Sie sich richtig
Das Risiko einer Wasservergiftung ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen und kann auch für Leitungswasser eintreten. Allerdings ist das Risiko nur gegeben, wenn Sie binnen einer kurzen Zeitspanne größere Mengen dieses Wassers zu sich nehmen. Beim alltäglichen und normalen Konsum, beispielsweise bei der Zubereitung von Tee und Kaffee oder als Glas Wasser in den Sommermonaten für zwischendurch können Sie bedenkenlos destilliertes Wasser trinken.
Destilliertes Wasser hat zudem einen Vorteil, weshalb viele Menschen auf dieses Wasser schwören. Ähnlich wie Mineralstoffe in der Zusammensetzung des Wasser fehlen, ist dieses auch von Schadstoffen aller Art frei. In Maßen genossen, ist das Wasser deshalb weniger belastet als Leitungswasser oder andere Varianten und trägt tatsächlich zu einer gesunden Ernährung bei. Ein gelegentliches Einbinden in die tägliche Ernährung ist somit eine Überlegung wert, wobei destilliertes Wasser meist teuer im Fachhandel gekauft werden muss und Leitungswasser eine deutlich preiswertere Variante darstellt.
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