Laute Nachbarn - was tun?

Laute Nachbarn
Laute Nachbarn (Bild: SIphotography/istockphoto.com)

Ob Musik, das abendliche Fernsehprogramm oder regelmäßige Partys - die eigene ruhige Lebensweise kann durch laute Nachbarn empfindlich gestört werden. Wenn Sie sich durch die Menschen in Ihrem Umfeld regelmäßig gestört oder belästigt fühlen sollten, gibt es verschiedene Methoden, mit der Situation umzugehen und ein ruhiges Miteinander anzustreben. Hierbei heißt es, mit Fingerspitzengefühl gegen laute Nachbarn vorzugehen, um die Atmosphäre im Miethaus oder Wohnblock nicht unnötig zu vergiften.

Laute Nachbarn - häufig eine subjektive Einschätzung
Nicht jeder Mensch ist im gleichen Maße geräuschempfindlich. Was für den einen bereits eine große Lärmbelästigung darstellt, wird von anderen noch problemlos ignoriert. Auch wenn in der individuellen Situation das Wissen nicht weiterhilft, selbst eher empfindlich zu sein, sollten Sie dies vor einem Streit mit lauten Nachbarn berücksichtigen. Finden Sie beispielsweise heraus, ob sich auch andere Personen in Ihrem Mietshaus oder der Nachbarschaft durch bestimmte Mieter oder Hausbesitzer belästigt fühlen. Wenn Sie gemeinsam das Problem angehen und laute Nachbarn hierauf ansprechen, werden Sie eher mit einer adäquaten Reaktion als bei einem einzelnen Kampf gegen den Lärm rechnen können.

Ruhig und gelassen auf laute Nachbarn zugehen
Ein klärendes Gespräch mit den Nachbarn ist der erste und beste Schritt, diese auf die vorhandene Lärmbelästigung hinzuweisen. Vielen wird gar nicht bewusst sein, wie laut Fernseher oder Stereoanlage laufen und wie dünn die Wände zwischen den Wohnungen tatsächlich sind. Vermeiden Sie beim Ansprechen jede Art von Streit und liefern Sie Argumente, weshalb Sie sich einen geringeren Geräuschpegel wünschen. Laute Nachbarn werden Ihnen sicherlich stärker entgegenkommen, wenn Sie eine kranke Person in Ihrem Haus zu betreuen haben oder morgens frühzeitig zur Arbeit aufbrechen müssen. Ohne Argumente und in einem rauen Ton auf lärmende Nachbarn zuzugehen, wird nur selten einen Effekt erzielen und Sie als streitsüchtig dastehen lassen.

Häufigkeit und Art der Lautstärke berücksichtigen
So sehr es sich manche Mieter und Hausbesitzer auch wünschen mögen - ein Anrecht auf absolute Ruhe gibt es nicht. In der Zeit von 22.00 bis 6.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen sowie in der Mittagsruhe ist der Lärm lediglich auf Zimmerlautstärke zu reduzieren, was bei dünnen Wänden oder direkter Nähe zu Ihren Nachbarn weiterhin für Geräusche sorgen wird. Außerdem sollten Sie laute Nachbarn dann tolerieren, wenn es sich um einmalige Ereignisse wie eine Geburtstagsparty oder Grillfeier handelt. Lediglich bei einer regelmäßigen Lärmbelästigung sollten Sie das direkte Gespräch suchen, was im Extremfall bis zum Anruf bei der Polizei führen kann.

Ab wann Sie die Polizei verständigen sollten
Der Kontakt zu den Ordnungshütern ist bei einer Lärmbelästigung jederzeit möglich, sollte jedoch nur als letztes Mittel verstanden werden. Gerade in Mietshäusern sollten Sie bei einer häufigen Belästigung durch laute Nachbarn Kontakt zum Vermieter suchen, eine angedrohte Mietkürzung durch Minderung der Wohnqualität kann diesen schneller als gedacht zum Handeln bewegen. Ansonsten empfiehlt sich der Polizeikontakt ausschließlich bei häufigen Belästigungen mit einem extremen Charakter, z. B. wenn alle paar Tage eine größere Party bis tief in die Nacht gefeiert wird. Bitte bedenken Sie stets: Der Polizeibesuch dürfte von jedem Nachbarn als direkter Angriff verstanden werden, was den nachbarschaftlichen Frieden oftmals dauerhaft zerstört.


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