Bedingt die Sonnenfinsternis einen Mangel an Strom?
18. März 2015 - 23:55 Uhr // Nachrichten von Marco Zinsmeister
Diese Frage bleibt unbeantwortet, nur eins ist klar: Die Stromversorger, die auf Solarenergie bauen, fürchten, dass bei der Sonnenfinsternis, die am 20. März bevorsteht, im schlimmsten Fall ein Ausfall der Anlagen droht. Schuld daran sind dann vermutlich Frequenzschwankungen.
Es erinnert ein wenig ans Millennium: Keiner wusste, was passieren würde, wenn der 31.12.1999 sich dem Ende neigt und der 01.01.2000 anbricht. Ähnlich ist es nun mit der Sonnenfinsternis, die bevorsteht. Der Mond wird sich dann vor die Sonne schieben – und viele werden dieses außergewöhnliche Naturspektakel freudig mitverfolgen. Andere wiederum werden zittern – und zwar die Anbieter, die Strom aus Solarenergie gewinnen. Sie hoffen auf zahlreiche Wolken am Himmel.
Strom aus Solarenergie zu gewinnen, funktioniert nur, wenn Angebot und Nachfrage stimmen
Ohne Wolkendecke am Himmel würden erst Sonnenstrahlen auf die 1,5 Millionen Solaranlagen scheinen, dann wird’s schattig – und zwar im Norden schattiger als im Süden Deutschlands. Warum es durch diesen extremen Wechsel von Sonne und Schatten zu Frequenzschwankungen kommen kann, liegt daran, dass Produktion und Verbrauch nicht mehr im Einklang sind, denn es wird verbraucht, ohne dass produziert wird. Fachleute skizzieren, dass die Schwankungen von circa 17,5 Gigawatt auf 6,2 Gigawatt fallen werden – um dann wieder auf 24,6 Gigawatt zu steigen.
Ob’s zum prophezeiten „Strom-Blackout“ kommt, bleibt ungewiss, doch schon heute werden Vorkehrungen getroffen, um aus anderen Quellen die Lieferung von Strom sicherzustellen. Besonders stromfressende Betriebe könnten zur Abschaltung ihrer Anlagen verpflichtet werden. Spannend wird’s spätestens wenige Tage vorher, dann nämlich, wenn der Wetterbericht blauen Himmel und Frühjahrssonne verspricht.
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