Bilder wie in Amerika: Wieso toben aktuell so viele Tornados über Deutschland?

Die Bilder sind erschreckend: Hausdächer sind abgedeckt und gleichen Ruinen, in die die sprichwörtliche Bombe eingeschlagen haben könnte. Eine Bombe war es nicht, sondern ein Tornado, der ganz spontan die Häuser zu verwüsten scheint. Die eine Hausreihe verschont er. Die andere reißt er nieder bis auf die Grundmauern. Doch warum entstehen in Deutschland aktuell so viele Tornados?

Warme Luft + kalte Luft = Tornado-Gefahr
Betrachtet man die Skizze, wie ein Tornado entsteht, wird klar, warum diese Urgewalten sich gerade jetzt vermehrt am Himmel zusammenbrauen: Ein Tornado entsteht dann, wenn die warme Luft, die vom Boden aufsteigt, auf die kalte Luft trifft, die sich nahe den Wolken befindet. Im Grunde entstehen zunächst vermeintlich harmlose Gewitterwolken.

Warme Luft steigt auch, kondensiert und gleich in diesem Vorgang einem Wolkenschlauch, der von den warmen Luftschichten zu den kalten Luftschichten reicht. Es herrscht ein starker Unterdruck. Luft wird angezogen. Es entsteht ein schnell drehender Wirbel im Wolkenschlauch. So weit so harmlos, doch wenn dieser Wirbel auf den Boden auftrifft, reißt er alles um und wirbelt es in die Luft. Dann spricht man von einem Tornado.

Die Tornado-Statistik
100 Tornados werden jährlich in Deutschland vermutet. Etwas über die Hälfte gilt als bestätigt. Wenn der Tornado nachts zuschlägt, wenn es dunkel ist, fehlt es oft an Beweisbildern, die dokumentieren, dass es sich um einen Tornado gehandelt hat. Übrigens sind Tornados in Deutschland keine Neuheit. Eigentlich gab es sie schon immer, doch mit der zunehmenden Technik erlangen sie auch immer größere Berühmtheit.

Und in Deutschland wurden europaweit ohnehin die meisten Tornados gemeldet. Heuer gab es bereits 15 bestätigte Tornados. Und diese Zahl ist durchaus ungewöhnlich für Deutschland, denn eigentlich beginnt die Saison der Tornados erst im Mai und Juni. Die Tornado-Saison geht noch bis August. Bleibt nur zu hoffen, dass die kommenden Urgewalten in weniger dicht besiedelten Gebieten aufschlagen und Schreckensbilder wie in Bützow (Mecklenburg-Vorpommern) oder Affing (Bayern) sich nicht so schnell wiederholen.