Deutschlandstipendium – Ziel um 7 Prozent verfehlt!
31. Mai 2015 - 09:30 Uhr // Nachrichten von Michael Siemann
Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, wird das Deutschlandstipendium von 22.500 Studenten in Anspruch genommen. Im direkten Vergleich mit dem Vorjahr kann somit ein Anstieg um 14 Prozent vermeldet werden. Grundsätzlich sollten aber 8 Prozent sämtlicher Studenten Deutschlands von der Förderung profitieren. Aktuell sind es 0,84 Prozent, die ein Deutschlandstipendium erhalten.
Deutschlandstipendium: Wie geht es mit der staatlichen Förderung weiter?
Derzeit studieren 2,7 Millionen Einwohner der Bundesrepublik. Eine verschwindend geringe Anzahl konnte sich also für das Fördergeld qualifizieren. Selbst hier gab es zwischen den Bundesländern noch gravierende Unterschiede:
- Im Saarland erhielten 1,22 Prozent der Studenten ein Deutschlandstipendium
- In Hamburg war die Anzahl der Stipendiaten mit 0,08 Prozent am geringsten
Kritik gibt es vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Es wird vorgeschlagen das Programm zu schließen und die freigewordenen Fördergelder in das Bafög zu stecken. Dieses Förderprogramm ist bekannt und bietet eine zuverlässige, finanzielle Unterstützung während des Studiums.
Verwaltungskosten und Zielerreichung vs. Deutschlandstipendium
Um über 7 Prozent wurde das festgelegt Ziel bislang verfehlt. Die Steigung von 14 Prozent kann beim aktuell geringen Wert nicht als Erfolg bezeichnet werden. Bereits 2013 kritisierte der Bundesrechnungshof, dass gut 21 Prozent der Fördermittel für die Verwaltung investiert würden.
Das Ziel wurde zuletzt nach unten korrigiert. Zwei Prozent wurden ausgerufen. Immerhin eine realistischere Vorstellung. Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung und zudem Politiker der Grünen sieht auch dieses Ziel gefährdet. Denn wenn sich die Anzahl der Deutschlandstipendiaten wie bislang weiterentwickelt, würden die zwei Prozent erst 2028 erreicht werden.
Probleme bei der Vergabe des Deutschlandstipendiums
Das Deutschlandstipendium besteht aus 300 Euro monatlich. Die Hälfte hiervon wird vom Staat bezahlt. Die anderen 50% sollen von privaten Geldgebern kommen. Hier sind die Hochschulen gefragt, um für die begabten und förderungsbedürftigen Studenten Geldgeber aufzutreiben.
Viele Bildungseinrichtungen verfügen hier nicht über die notwendigen Kontakte. Zudem muss auch der zusätzliche Verwaltungsaufwand der Hochschulen bedacht werden. Womit wir wieder bei einem bekannten Problem sind. Zu viele Gelder der Förderung versanden tatsächlich in der Verwaltung.
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