Jugendliche und Alkohol - ein No-Go, aber Eltern und Freunde liefern die Getränke
29. Mai 2015 - 09:54 Uhr // Nachrichten von Steffi Brand
Eine Langzeitstudie im Auftrag der DAK-Gesundheit erbrachte ein erschreckendes Ergebnis: Demnach versorgen sich Jugendliche mit Alkohol von Eltern und Freunden. Supermärkte, die sich nicht an gesetzliche Regelungen halten, spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Befragt wurden über 1.000 Schüler in Hamburg, Brandenburg und Schleswig-Holstein und die Mehrheit der Jugendlichen zwischen zehn und 16 Jahren war sich einig: An Alkohol zu kommen ist kein Problem.
Wer als Jugendlicher bereits Erfahrungen mit Alkohol gemacht hat, hat diesen von den Eltern bekommen. Das gaben zwei Drittel der Befragten der Studie an. 50 Prozent der befragten Jugendlichen nannten Freunde als Alkohol-Bezugsquelle.
Der Alkohol-Konsum der Jugendlichen ist angestiegen
Und noch ein weiteres Detail zum Thema Jugendliche und Alkohol machte die Langzeitstudie deutlich: der Konsum steigt. Gaben im Jahr 2008 die befragten Jugendlichen noch an, nicht mehr als fünf alkoholische Getränke auf einer Party getrunken zu haben, waren es drei Jahre später – also 2011 – bereits 43 Prozent der Jugendlichen, die mindestens schon einmal mehr als fünf Gläser Wein, Bier oder anderen Alkohol an einem Abend getrunken haben.
Fünf Gläser gelten bei Experten als ein Kriterium, an dem das unter Jugendlichen beliebte Komatrinken festgemacht werden kann. Ein um 26 Prozent höheres Risiko, sich erstmals dem Komatrinken hinzugeben besteht übrigens bei den Jugendlichen, die vergleichsweise leicht an Alkohol gelangen.
Dennoch scheint die Zahl der Komatrinker rückläufig zu sein. Im Jahr 2013 wurden laut Statistischem Bundesamt 12,8 Prozent weniger Jugendliche nach übermäßigem Alkoholkonsum ins Krankenhaus gebracht. In Anbetracht der Tatsache, dass bundesweit täglich 65 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus landen sind das immer noch viel zu viele.
Beitrag teilen