Mindestlohn verhindert Rückgang der Schwarzarbeit!
03. Februar 2015 - 11:24 Uhr // Nachrichten von Marco Zinsmeister
Eine Stagnation der Schwarzarbeit durch den neu eingeführten Mindestlohn klingt nach einer ersten positiven Rückmeldung. Tatsächlich ist die Stagnation ein Rückschritt. Seit 2009 ist die Schwarzarbeit in der Bundesrepublik rückläufig. Durch die Einführung des Mindestlohns wurde diesem Effekt anscheinend entgegengewirkt. Für 2015 wird mit einem Anstieg der Schattenwirtschaft um 1,5 Milliarden Euro gerechnet.
Warum die Schattenwirtschaft zulegt
Schattenwirtschaft ist ein Begriff, der sowohl die Schwarzarbeit, als auch weitere kriminelle Handlungen wie Betrug und Hehlerei umschließt. Der Mindestlohn ist ein Faktor, warum ein langjähriger Rückgang stoppt und voraussichtlich sogar für einen Anstieg der Schattenwirtschaft sorgen wird.
Die Schwarzarbeit ist besonders im Hotelgewerbe, in Gaststätten, der Landwirtschaft und in Teilen der Bauwirtschaft verbreitet. Der Mindestlohn hat einen positiven Effekt auf die Angestellten und Arbeiter. Im Gegenzug leiden die Unternehmen, welche sich den Mindestlohn nicht leisten können oder wollen. Stellenabbau ist die Folge. Oftmals müssen bestimmte Arbeiten aber erledigt werden und daher wird über Schwarzarbeit der Mindestlohn umgangen.
Experten sehen Mindestlohn trotzdem positiv!
Ein Anstieg der Schattenwirtschaft um 1,5 Milliarden Euro klingt nach einer imposanten und zugleich negativen Zahl. Die Lohnsteigerungen, welche durch den Mindestlohn ausgelöst wurden, liegen Schätzungen zufolge bei ungefähr 7 Milliarden Euro. Nur ein kleiner Part wird daher durch die Schwarzarbeit umgangen.
Gleichwohl sorgt der Mindestlohn für eine größere Finanzkraft bei den Angestellten und Arbeitern, welche die Wirtschaft ankurbelt. Die Schattenwirtschaft in Deutschland liegt im mittleren Bereich der OECD-Staaten. Auf Augenhöhe befinden sich stabile Länder, wie Dänemark, Norwegen, Schweden oder Frankreich. In den europäischen Krisenländern Spanien, Portugal, Griechenland oder Italien liegt der Anteil der Schattenwirtschaft am BIP bei 18 bis 22 Prozent.
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