Mücken sind wählerisch – Wen stechen sie?

Der Sommer rückt immer näher und mit ihm nimmt die Anzahl der Mücken zu. Manche Menschen werden bevorzugt von den Blutsaugern gestochen. Häufig wird dieses Phänomen, dass die Mücken den einen stechen und den anderen in Ruhe lassen, mit „süßem Blut“ erklärt. Aber ist dies wirklich die Ursache?
Forscher haben jetzt herausgefunden, dass es Veranlagung ist, wer von den Insekten bevorzugt gepiekt wird.

Welchen Einfluss haben die Gene auf das Stechverhalten der Mücken?
Die Wissenschaftler berichten, dass es nicht das Blut, sondern der Duft eines Menschen ist, welcher die Insekten anzieht. Tatsächlich konnte ermittelt werden, dass bestimmte Personen häufiger gestochen werden. Hierfür wurden versuche mit Zwillingspaaren durchgeführt. Ihre weitestgehend identischen Gene, machten die Probanden zwischen 50 und 90 Jahren zu den perfekten Versuchspersonen.

• Eineiige Zwillinge – Bei den eineiigen Zwillingen konnten praktisch keine Abweichungen festgestellt werden. Die genetische Gleichheit sorgt für ein ausgeglichenes Verhältnis.
• Zweieiige Zwillinge – Bei den Geschwistern mit unterschiedlichem genetischem Material, konnten bisweilen starke Differenzen festgestellt werden. Einer von zwei Versuchspersonen war häufig beliebter als der andere.

Für den Versuch wurde ausschließlich auf weibliche Gelbfiebermücken im Alter von 5 bis 7 Tagen zurückgegriffen. Diese flogen durch einen Y-Kanal, welcher sich in zwei Richtungen zu den Probanden geteilt hat.

Zukünftige Forschung und Heilmittel
Die Forscher geben jedoch zu bedenken, dass hier kein Abwehrmittel für die Blutsauger hergestellt werden soll. Vielmehr geht es den Wissenschaftlern um die Vermeidung der Übertragung von gefährlichen Krankheiten, wie Denguefieber oder Malaria. Jährlich sind es über eine Millionen Menschen, die an übertragbaren Krankheiten sterben müssen.

Jetzt soll nach den Besonderheiten in den Genen geforscht werden, welche Mücken anziehen. Hausmittel, um Stechmücken abzuhalten, haben kaum Aussicht auf Erfolg. Hierunter fallen auch die Gerüche von Knoblauch, Bier, Chili oder Kohl, welche häufig empfohlen werden, um die Insekten von der eigenen Haut fernzuhalten.