Nun ist es amtlich: Bauen wird teurer
26. April 2015 - 15:35 Uhr // Nachrichten von Steffi Brand
Was bisher oft ein gefühlter Zustand war, wird nun im Rahmen einer Studie belegt: Bauen wird teurer – und zwar um 36 Prozent im Vergleich zum Jahr 2000. Die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE) hat nun eine Studie mit dem Titel „Kostentreiber für den Wohnungsbau“ veröffentlicht. Initiiert wurde sie seitens Immobilien- und Bauverbänden sowie dem Deutschen Mieterbund.
Bauen wird teurer – aber warum? Um 27 Prozent sind die Baukosten zwischen 2000 und 2014 gestiegen. Um 25 Prozent schnellten im Vergleichszeitraum auch die Verbraucherpreise in die Höhe. Doch wie kommt es in Anbetracht dieser noch zu erwartenden Zahlen zu einer Teuerungsrate von 36 Prozent unterm Strich?
Bauen wird teurer – und schuld ist die Politik
So könnte ein Fazit der Studie lauten, denn es stellte sich heraus, dass die Auflagen von Bund und Ländern die Baukosten immens in die Höhe treiben. Kosteten Bäder, Elektrik, Tischler- und Heizungskosten im Jahr 2000 noch 456 Euro so waren es im vergangenen Jahr 774 Euro pro Quadratmeter. Die ohnehin schon teurere Anschaffung von isolierten Fenstern und einer Fassadendämmung wird in 2016 noch einmal gesteigert, denn dann gilt die novellierte Energieeinsparverordnung (ENEV) – und das bedeutet insgesamt ein Kostenplus von 45 Prozent um genauso zu bauen, wie das die aktuellen Energie- und Baubestimmungen vorschreiben.
Und damit ist das Ende der Kostentreiber noch nicht erreicht. Auch Auflagen zu Brandschutz, Barrierefreiheit oder der Absicherung gegen Naturgewalten kommen zu dem traurigen Ergebnis: Bauen wird teurer. Und das nicht zuletzt auch deswegen, weil die Kommunen einen Teil der Kosten auf die Bauherren abwälzen, so der Autor der Studie. Gefordert wird nun eine Kehrtwende, nicht etwas vom energiebewusstem Bauen, aber eine Eingrenzung der Forderungen könnte durchaus schon helfen.
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