Post-Streik wird noch mehr ausgeweitet
15. Juni 2015 - 09:35 Uhr // Nachrichten von Michael Siemann
Die Post möchte die Zusteller für Briefe und Pakete in regionale Gesellschaften auslagern. Für das Unternehmen mit den gelben Autos würden die Lohnkosten dadurch sinken. Dies ist einer der Gründe für den Arbeitsstreik, welcher von Verdi initiiert wird. Zum kommenden Wochenbeginn wird der Streik noch ausgedehnt.
Neben den bisher bestreikten Orten, sollen sich nun Brandenburg Spremberg und Havel, sowie Cottbus hinzugesellen. Der Post-Streik geht in die nächste Runde. Es ist von 300 zusätzlichen Beschäftigten die Rede, welche die Arbeit niederlegen. Trotz der vielen Ausfälle konnten, nach Angaben der Post, 80 Prozent der Lieferungen zeitnah zugestellt werden.
Verdi vs. Post – Wer hat den längeren Atem?
Gewerkschafterin Kocsis hat bereits erklärt, dass kein Streik begonnen wird, für den nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Von Seiten der Deutschen Post wird von „nicht konkurrenzfähigen Gehältern“ gesprochen.
Der Hauptkritikpunkt von Verdi bezieht sich auf die ungefähr 6.000 ausgegliederten Angestellten, die nicht nach dem Haustarif der Post bezahlt werden. Frank Appel ist Chef bei der Post und erwidert, dass auf dem bisherigen Weg viele, neue und unbefristete Jobs entstehen können. Weiterhin führt Arbeitgeberpräsident Kramer aus, dass Verdi derzeit einen Streik gegen einen eigens durchgesetzten Flächentarifvertrag führe.
Gemeint ist der Tarif für das Speditions- und Logistikgewerbes, nach welchem die angesprochenen Post-Zusteller vergütet werden. Verdi hält dagegen und behauptet, dass ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen, welches jährlich „Milliardengewinne“ einfährt, keine Auslagerung von Angestellten durchführen muss.
Verdi bietet Post einen Kompromiss
Während die 6.000 Beschäftigten nach Speditions- und Logistik-Tarif wieder in den Post-Tarif eingegliedert werden sollen, kommt Verdi der Post bei den Gehaltserhöhungen entgegen. Würde in diesem Jahr auf das Anheben der Gehälter verzichtet, so könnte die Post durch dieses Entgegenkommen 1,2 Milliarden Euro sparen.
Aber auch für die Post ist die Wiedereingliederung der Knackpunkt in der Verhandlung. Es ist noch völlig offen, wie auf das neue Angebot reagiert wird.
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