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So tricksen die Strom-Discounter

11. Februar 2015 - 12:37 Uhr // Nachrichten von Marco Zinsmeister

Strom-Discounter Tricks
Strom-Discounter Tricks (Bild: gyn9038/istockphoto.com)

Was auf den ersten Blick wie eine echte Spar-Maßnahme scheint, ist bei genauerem Hinschauen meist ein Verlustgeschäft. Der Wechsel des Stromanbieters zu einem Strom-Discounter muss nicht günstiger sein. Denn diese tricksen gern und greifen ihren Kunden nach anfänglichen Traumkonditionen später oftmals tief in die Tasche. Verbraucherschützer haben die Tricks der Strom-Discounter nun genau analysiert.

Hohe Wechselprämien als Lockmittel
Viele Billiganbieter locken Neukunden mit hohen Wechselprämien und besonders günstigen Tarifen. In den meisten Fällen gelten diese aber nur für einen bestimmten ersten Zeitraum. Gängige Praxis ist hier die Jahresfrist. Im ersten Jahr freuen sich die Neukunden über den gelungenen Wechsel, werden aber schon im zweiten Jahr kräftig zur Kasse gebeten. Umso wichtiger ist es, einen Neuvertrag sofort gründlich unter die Lupe zu nehmen.

Methode der Vorkasse vom Markt nahezu verschwunden
Einige Strom-Discounter verlangten von ihren Kunden Vorkasse-Leistungen, um ihnen die attraktiven Konditionen bieten zu können. Kunden sollten häufig die Stromabschläge für ein ganzes Jahr zahlen. Doch nachdem Anbieter wie Flexstrom und Teldafax pleite gegangen sind, hat sich diese Praxis nicht halten können. Nur noch selten verlangen Strom-Discounter den Jahresabschlag im Voraus.

Anbieter drücken sich um Boni-Zahlungen
Viele Anbieter offerieren ihren Kunden attraktive Bonuszahlungen nach Ablauf eines bestimmten Zeitraums. Doch häufig werden kurz vor Ablauf der Frist fadenscheinige Gründe gefunden, weshalb diese Zahlungen nicht geleistet werden. Verbraucherschützer konnten beispielsweise beobachten, dass einige Anbieter die Bonuszahlungen nach Ablauf eines Jahres leisteten, aber im selben Atemzug die Strompreise für das nächste Jahr deutlich erhöhten.  Andere Anbieter verschleierten ihre Rechnungen dermaßen, dass die Kunden diese nicht nachvollziehen konnten. Ob die vereinbarte Bonuszahlung geleistet wurde oder nicht, war nicht ersichtlich. Oder es gab fadenscheinige Ausreden, weshalb die Bedingungen für die Bonuszahlungen letztendlich nicht erfüllt wurden.

Verspätete Abrechnungen und Verrechnung der Guthaben
Besonders beliebte Praxis der Strom-Discounter ist die verspätete Jahresabrechnung. Wird die Abrechnung zu spät herausgeschickt, haben Kunden oftmals keine Möglichkeit mehr, ihren Vertrag fristgemäß zu beenden. Außerdem war häufig zu beobachten, dass die Anbieter bestehende Guthaben nicht an ihre Kunden auszahlten. Sie verrechneten die Beträge mit den laufenden Abschlagszahlungen, oftmals über einen langen Zeitraum hinweg. Dies ist den Verbraucherzentralen zufolge nicht rechtens, wie auch ein aktuelles Urteil des Oberlandesgerichts in Düsseldorf belegt.

Warnung vor Haustürgeschäften
Oft schicken die Strom-Discounter ihre Mitarbeiter von Tür zu Tür, um Neukunden zu gewinnen. Doch vor dem Abschluss eines solchen Haustürgeschäftes warnen die Verbraucherschützer eindringlich. Es fehle ein direkter Preisvergleich mit anderen Anbietern. Dadurch haben die Verbraucher keine Chance, die Konditionen aus dem angebotenen Vertrag reell einzuschätzen und zu bewerten.


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