Strompreise – Erstmaliger Kostenrückgang seit 15 Jahren!
10. April 2015 - 09:40 Uhr // Nachrichten von Marco Zinsmeister
Die monatlichen Abschläge, welche von den Verbrauchern als Strompreise an den Energieversorger zahlen, sind erstmals seit langer Zeit gesunken. Tatsächlich könnte die Einsparung noch viel höher ausfallen. Denn wenn die Konzerne ihren günstigen Einkaufspreis aus dem Großhandel an die Verbraucher weiterreichen würden, käme eine größere Entlastung zustande.
Haushalte werden mit günstigen Strompreisen entlastet!
Seit nun 15 Jahren ist ein stetiger Aufwärtstrend bei den Strompreisen zu verzeichnen. Letztmalig sind die Kosten vom Jahr 1999 zu 2000 zurückgegangen. Seitdem war ein treppenartiger Anstieg zu verzeichnen, wie auch die nachfolgende Tabelle zeigt.
Jahr | Strompreis je Monat (Durchschnitt) |
2000 | 40,66 Euro |
2001 | 41,76 Euro |
2002 | 46,99 Euro |
2003 | 50,14 Euro |
2004 | 52,39 Euro |
2005 | 54,42 Euro |
2006 | 56,76 Euro |
2007 | 60,20 Euro |
2008 | 63,15 Euro |
2009 | 67,69 Euro |
2010 | 69,09 Euro |
2011 | 73,59 Euro |
2012 | 75,51 Euro |
2013 | 84,13 Euro |
2014 | 84,99 Euro |
2015 | 84,02 Euro |
Quelle: BDEW (Stand: 02/2015)
Die Entwicklung hat eine gewaltige Eigendynamik entwickelt. Bereits von 2000 bis 2013 hat sich der Strompreis mehr als verdoppelt. Dies ist jedoch nicht nur auf das Gewinnstreben der Energiekonzerne zurückzuführen. Aktuell bestehen die Stromkosten zu 52 Prozent aus Abgaben und Steuern.
Strompreise hätten zu 2015 aber weitaus stärker zurückgehen können, wie Verbraucherschützer ermittelt haben. Schon länger wird kritisiert, dass die Energiekonzerne ihre eigene Entlastung bei den Einkaufspreisen auf der Strombörse nur geringfügig weiterreichen. So sind die Kosten dort zwischen 2010 und 2014 um durchschnittlich 25 Prozent gesunken. Bei den Verbrauchern kommt jedoch erst jetzt die erste, minimale Entlastung an.
Auch die Umlage für erneuerbare Energien ist in diesem Jahr zurückgegangen. Anstatt 6,24 Cent, werden jetzt noch 6,17 Cent je Kilowattstunde gezahlt. Für das kommende Jahr wird mit einem weiteren Rückgang der Umlage gerechnet. Auf mittelfristige Sicht soll, so geht es aus der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes hervor, die Förderung für Ökoenergieanlagen (derzeit 20 Jahre) vollständig ausfallen.
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