Unbeständiger Arbeitsmarkt: Reguläre Jobs werden seltener
23. April 2015 - 23:55 Uhr // Nachrichten von Steffi Brand
Blickt man auf die letzten 20 Jahre im Arbeitsmarkt zurück, erkennt man: Jahrzehntelange Firmentreue scheint offenbar ein nicht mehr gängiges Beschäftigungsmodell zu sein, denn reguläre Jobs gibt es immer weniger. Immer häufiger hingegen unterschreiben Arbeitssuchende befristete Verträge, arbeiten in Teilzeit oder über eine Zeitarbeitsfirma in großen Unternehmen oder üben einen oder gar mehrere Mini-Jobs aus.
Jobs mit fester Sozialabsicherung sind auf dem Arbeitsmarkt rar
Die Zahl der Betroffenen sei in den letzten 20 Jahren um 70 Prozent gestiegen, so das Bundesarbeitsministerium. 4,4 Millionen Arbeitnehmer gingen 1993 einer der oben genannten Jobalternativen nach, im Jahr 2013 waren es bereits 7,6 Millionen. Auch die Tatsache, dass die Zahl der regulär Erwerbstätigen von 76,8 Prozent zu 67,5 Prozent einen rückläufigen Trend anzeigt, unterstreicht die eingangs genannte Tatsache.
Hartz IV stoppte den Arbeitsmarkt-Effekt, doch dennoch ist die Tendenz fallen
25,9 Millionen Arbeitnehmer arbeiteten im Jahr 1993 über 21 Wochenstunden, hatten einen unbefristeten Vertrag und genossen eine soziale Absicherung. 12 Jahre konnten nur noch 22,1 Millionen Arbeitnehmer in dieser Gruppe gezählt werden. 2005 war im Übrigen auch das Jahr, in dem Hartz IV initiiert wurde – der Effekt: Ein Anstieg regulärer Arbeitsverhältnisse. 24,6 Millionen Menschen hatten 2005 einen unbefristeten Vertrag. Doch unterm Strich bleibt die Tatsache, dass in den letzten 20 Jahren 7,2 Prozent weniger an regulären Arbeitsverträgen geschlossen wurden.
Beitrag teilen