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Warum Mitarbeiter in Kitas mehr verdienen sollten!

10. Mai 2015 - 21:36 Uhr // Nachrichten von Michael Siemann

Kinder in Kita
Kinder in Kita (Bild: jonas unruh/istockphoto.com)

Kitas, das sind die Einrichtungen, welche sich um unsere Kinder kümmern, während wir arbeiten gehen. Wer zuhause mal mehrere Freunde des eigenen Nachwuchses zu Besuch hatte, der weiß um die Anstrengungen der Betreuung. In einer Kindertagesstätte kommen pro Betreuer zahlreiche Kinder zusammen.
Aktuell ist der Streik in den deutschen Kitas ein wichtiges Thema. Eltern kommt es nicht entgegen. Aber die Forderungen sind durchaus gerechtfertigt, wie aus der nachfolgenden Betrachtung hervorgeht.

Kita-Mitarbeiter – Darum müssen sie eigentlich mehr verdienen!
Frank Bsirske ist Chef der Gewerkschaft Ver.di. Er zeigt auf, dass Berufseinsteiger in der Kita aktuell 2.043 Euro verdienen. Nach acht Jahren der Arbeit steigt das Gehalt auf 2.946 Euro an. Die Forderung der Mitarbeiter ist eine 10-prozentige Gehaltssteigerung. Die Begründungen dafür sind vielfältig.

1. Hohe Belastung resultiert in vielen Krankheitstagen
Der durchschnittliche Erzieher ist laut einer Studie der Techniker Krankenkasse 16,6 Tage im Jahr krank. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 14,7 Tagen. Und hier sind nicht explizit die Kita-Mitarbeiter erwähnt, wo der Schnitt noch höher liegen würde.

2. Erzieher gehen den Weg vom Stress zum Burn-Out häufiger
Mediziner haben festgestellt, dass Erzieher häufiger unter Stress leiden, als die Allgemeinbevölkerung. In Bezug auf Burn-Out wurden sie sogar in die Hochrisiko-Gruppe eingeordnet.

3. Gesundheitsrisiko mit steigendem Alter erhöht
Kita-Mitarbeiter sitzen auf dem Boden, sie müssen sich häufig bücken und Kinder in die Höhe heben. Probleme mit dem Rücken und den Gelenken sind vorprogrammiert. Alternative Beschäftigungen stehen in diesem Bereich kaum zur Verfügung. Im Alter haben die Angestellten daher häufig mit Gesundheitsbeschwerden zu kämpfen.

4. Kita-Mitarbeiter scheiden häufig vorzeitig aus
Aktuell sind 42 Prozent der Erzieher in der Altersklasse zwischen 40 und 55 Jahre. 12 Prozent sind noch älter. Diese Statistik stammt noch vom Deutschen Jugendinstitut 2011. Vorzeitiges Aussteigen im Alter ist üblich. Aber auch nach der Ausbildung verlassen ein Drittel der Angestellten die Kindertagesstätten wieder. Männer und Personen mit Migrationshintergrund halten es nicht sehr lange aus.

Es herrscht akuter Fachkräftemangel. Vielen Angestellten macht die Arbeit mit den Kindern trotzdem Spaß. Eine Beeinträchtigung der Gesundheit und stressige Arbeitsbedingungen müssen eingeräumt werden. Diese Aspekte sind im Vergleich zu anderen Tätigkeiten, auch bei der Gehaltsvergabe, zu berücksichtigen.

Quelle: http://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/644772/Datei/124009/Gesundheitsreport-2014.pdf


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